Tanzgroschen (Danzgrösche)

Noch bis Ende der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts wurde bei Tanzveranstaltungen vorrangig in ländlichen Gegenden zur Finanzierung der Musikkapelle ein Tanzgroschen erhoben. Auch der Veranstalter verwendete einen Teil des Tanzgroschen zur Deckung seiner Kosten. Der Tanzgroschen wurde in der Halbzeitpause eines Tanzes vom Veranstalter bzw. vom Tanzmeister kassiert. Jeder Tanz kostete einen Groschen und die Männer mussten zahlen. Bei Damenwahl war ein doppelter bzw. höherer Betrag zu entrichten. Im Sinne möglichst vieler Tanzgroschen lautete früher die Devise: Kurze Tänze, kurze Pausen.

Zwecks einer genauen Kontrolle geschah das Einsammeln mittels zweier Teller. In den oberen Teller wurde deutlich sichtbar und hörbar die Münze gezahlt. Durch leichtes Kippen wurde diese dann in den unteren Sammelteller befördert.

Wer viel tanzen wollte, musste also schon recht viel Kleingeld in der Tasche haben. Anderseits konnten durch den Tanzgroschen auch minderbemittelte Burchen das eine oder andere Tänzchen wagen. Ein festes Eintrittsgeld wäre für sie unerschwinglich.

Die Sache mit dem Tanzbändchen ist in der heutigen Zeit wieder sehr aktuell und wird bei Open-Air-Events, Konzerten, Messen, Sportveranstaltungen, in Diskotheken und sogar als Gepäckmarkierung verwendet. Heutige Bezeichnungen sind Kontrollbänder, Eintrittsbänder, Kontrollarmbänder, Festivalbändchen usw.

Der Tanzgroschen früher für Musikkapelle und teilweise Veranstalter, die Kurtaxe heute im Kurort, alles muss sich rechnen und alles muss finanziert werden.

Quelle: https://www.tanzab30.de/tanzgroschen.html


Dazu passend ein Gedicht von Rudolf Reinhardt:

De Danzgrösche

Wenn me fröhe opp de Mussik jeeng,

Zemlesch deef de Beudel heeng.

De „Danzgrösche“ woer dat schold.

Me hät vill Klänjeld motjeholt.

Der woer füer jede Danz jo fällesch,

Woer do nau äne jet jesellesch,

On prakdesch käne Danz vepasst,

Hat der huttesch jet veprasst.

Söckt äne also jet Kontakt,

Dann wuer die Saach awwe vetrackt.

Wenn er käne Grosche hat,

Dann woer die Usserwählte fottjeschnappt.

Rotsam  dröm, stets beim Bezahle,

Jet Klänjeld on de Tösch ze hahle.

Dann woer me sesch der Saach och sesche:

„Hei kütt kä annere dezwösche!“

(Reinats Jong uss de Wittbenn)

Heimatforscher Reiner Degen veröffentlicht sein Buch „Heimatgeschichten“

Reiner Degen ist bereits bekannt für seine Beiträge in den Heimatjahrbüchern der Kreise Mayen-Koblenz und Ahrweiler. Auch in den verschiedenen Ausgaben der örtlichen Presse wurden schon mehrere Geschichten von ihm veröffentlicht.

Nun hat er Geschichten aus seiner Heimat, die er selbst erlebt hat oder die ihm von Familienmitgliedern und Freunden erzählt wurden, in einem Buch zusammengefasst.

In dem Buch mit 30 Heimatgeschichten finden sich nicht nur Geschichten aus Weibern und Umgebung, nein auch von Prominenten wie Konrad Adenauer, dem ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, Frau Dr Carstens oder dem Schlagersänger Heino.

Aufgrund von Lieferschwierigkeiten ist das Buch noch nicht lieferbar. Es kann dann aber direkt bei Reiner Degen, beim Getränkevertrieb Hück in Weibern oder der Poststelle in Kempenich, zum Preis von  19,00 Euro erworben werden. Informationen über Verkaufsbeginn folgt.

Der Leser findet Geschichten, die in den letzten 100 Jahren stattfanden und vielfältige Themenkreise ansprechen.

Inhaltsverzeichnis des Buches

  1. Erinnerungen an die Jesuiten-Villa in Maria Laach
  2. Überreste der Jesuitenvilla am Laacher See (2006)
  3. Der Dank des Heimkehrers
  4. Mehlversorgung in schlechter Zeit mit Hindernissen
  5. Wilderer-Drama bei Rieden
  6. Weibern und der Dom zu Köln
  7. Brautschau und Ehe im Wandel der Zeit
  8. Volksaufstand in Blasweiler
  9. Auch dem Feind wurde die Hand gereicht
  10. Weltrekord zwischen Gelsenkirchen und Morswiesen
  11. Krefelder Kinder suchen Schutz in der Eifel
  12. Ein Seemann aus der Eifel
  13. Es sang ein Vogel über der Heide
  14. „Das ehrbare Handwerk im Wandel der Zeit“
  15. Die Generaloberin Archangela
  16. Der „Krekelehannes“
  17. Vom Bäuerlichen Familienbetrieb zur modernen Agrarwirtschaft
  18. „Denn er konnte nicht verzeihen“
  19. Kein Frieden in Waldfrieden
  20. Kriegsgefangene und Ostarbeiter, erleben den Krieg in Eifeldörfern im Kreis Mayen
  21. US – Soldaten drangsalieren deutsche Frauen
  22. “Kriegsende in Burgbrohl 1945”
  23. Gerad Müller, ein Leben für die Natur
  24. Schmitz Alois und Marie und die Gelbe Gefahr
  25. So habe ich Bundespräsident Johannes Rau und Frau Dr. Veronika Carstenskennen gelernt.
  26. Die Bekanntschaft mit Heino
  27. Musikveranstaltung im neuen Heino-Cafe
  28. Konrad Adenauer in Maria Laach
  29. Josefine Klapperich und Konrad Adenauer
  30. Britische Botschaft Bonn
  31. Der Stollen am „Alten Berg“

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